Merje Laiapea
sie/ihrErforschung neuer Visionen für den Aufbau und die Erhaltung kultureller Infrastruktur
Merje ist Kulturproduzentin, Kuratorin und Forscherin aus Estland und Absolventin der SOAS University of London mit einem M.A. in Global Creative and Cultural Industries. Ihre bisherigen Arbeiten wurden in Sounding Out! und Screenworks veröffentlicht.
Projekt
Dieses Projekt erforscht neue Ansätze für den Aufbau und die Erhaltung kultureller Infrastrukturen. Es dokumentiert die Arbeit von Kollektiven und Organisationen, die Visionen für lebensbejahende Infrastrukturen entwickeln und diese aufbauen. In Stadtvierteln und Gemeinden, die häufig von Institutionen und der Politik unterversorgt sind, erproben Praktiker*innen Wege zur Wiederbelebung prekärer Gemeinschaftsstrukturen und zum Aufbau von Kapazitäten für neue Arten von Kulturräumen. Die Arbeit ist propositional, imaginiert durch kreative Curricula, Community-Links und Publikationen, die die Geschichte neu schreiben. Kunst und Kultur werden als Werkzeuge betrachtet, mit denen eine gerechte und ausgewogene Zukunft geprobt werden kann. MAIA, Freedom & Balance und Kin Structures sind Organisationen, die unter den prekären Bedingungen postindustrieller Stadtviertel in London und Birmingham arbeiten. Sie reagieren auf die Schäden, die durch einen exklusiven Kultursektor, Stadterneuerung und Sparmaßnahmen verursacht werden. Während Wissenschaftler*innen eine Neuausrichtung der Politik fordern, um eine sozial gerechte Vision zu formulieren, mangelt es an Untersuchungen zu praktischen Beispielen an der Schnittstelle von kultureller Praxis, Bildung und öffentlicher Gesundheit. Diese Experimente, die auf radikaler Gastfreundschaft, Fürsorge und nicht-hierarchischer Führung beruhen, zeigen einen Weg zu einer zutiefst regenerativen, nicht-extraktiven und polyvokalen Kulturlandschaft. Es handelt sich um lokalisierte Vorschläge für anders gebaute oder umgenutzte Kulturräume, die das Leben lebenswerter gestalten.
