Jorinde Schulz

Jorinde Schulz

sie/ihr

Eine Toolbox mit kreativen Strategien für die Beteiligung an Stadtentwicklungsprozessen

Jorinde Schulz ist Autorin von „Die Clubmaschine (Berghain)“, einem spekulativen literarischen Essay, der die Mythen und die Maschinerie eines legendären Berliner Clubs erforscht, und Mitherausgeberin der Anthologie „Generalverdacht“, einer multidisziplinären kritischen Anthologie über rassistische Kriminalisierung, die sich gegen migrantische Gemeinschaften und Stadtteile in Deutschland richtet. Als Teil des Teams der gemeinnützigen Organisation Gemeingut organisiert sie Widerstandsprozesse gegen Privatisierung, insbesondere in den Bereichen Stadtpolitik, öffentlicher Verkehr und Gesundheitsversorgung. Als Aktivistin ist sie Teil von Initiativen gegen rassistische Polizeigewalt und städtischer Versicherheitlichung*. Sie ist außerdem Crewmitglied des Künstlerkollektivs Raumschiff Beben.

*Das Konzept der Versicherheitlichung beschreibt, wie durch einflussreiche politische Akteur*innen relevante Themen als „Sicherheitsprobleme“ dargestellt werden, um so gesellschaftliche Aufmerksamkeit und Unterstützung für deren „Lösung“ zu mobilisieren.
Quelle: bpb

Projekt

Wenn Städte wachsen, bedeutet dies nicht nur den Bau neuer Gebäude und Infrastrukturen. Der Wandel geht oft mit der Zerstörung des Bestehenden einher – städtische Räume, die ein fester Bestandteil des Lebens und der Erinnerungen der Stadtbewohner*innen sind. Ihre Geschichten und Ideen müssen Teil des Prozesses einer sich verändernden Stadt sein. Dieses Modellprojekt entwickelt kreative Strategien, um die von den Stadtentwicklungsplänen Betroffenen durch einen dreifachen Ansatz einzubinden: gemeinschaftliche Archivierung, spekulative Visionsbildung und kritische Beteiligung. Es greift in die höchst umstrittenen Pläne der Berliner Stadtverwaltung ein, das SEZ abzureißen, ein ikonisches ehemaliges Sport- und Freizeitzentrum aus den 1980er Jahren. Das Projekt versucht, Wissen über Gentrifizierung und Privatisierung mit künstlerischer Praxis und Produktion zu verbinden. Ziel ist es, das kreative und regenerative Potenzial kollektiver Imaginationen und Erinnerungen freizusetzen, um eine beliebte öffentliche Infrastruktur zu reaktivieren.