Christine Essling
sie/ihrEine explorative qualitative Studie zu hybriden Veranstaltungen in Europa
Christine Essling ist Kuratorin mit Erfahrungen im Bereich Theater, Film und Museum und lebt in Berlin. Sie hat einen Master in Kunstwissenschaften (TUB, Technische Universität Berlin) und ein Advanced Curation Certificate (UDK, Universität der Künste Berlin). Ihr Forschungsinteresse gilt innovativen Formen vom späten 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart, wie Medienkunst und experimentellen Performances. Dabei legt sie ein besonderes Augenmerk auf dramaturgische Strategien und kuratorische Konzepte. Ihre praktischen Erfahrungen umfassen Regie, Spezialeffekttechniken (TC Effects) und die Kuration von Mixed-Media-Kunstveranstaltungen. Derzeit arbeitet sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Projektmanagerin (Stiftung Humboldt Forum). Zu ihren jüngsten Projekten gehören die Entwicklung einer hybriden One-to-One-Station und die Co-Kuratierung einer hybriden Veranstaltungsreihe. Mit dem Toolkit „Hello Hybrid“ ihres Teams können Kulturschaffende maßgeschneiderte Hybridprogramme erstellen.
Projekt
Das Projekt von Christine Essling untersucht hybride Veranstaltungen des europäischen CCE (Coordination Centre for Effects) mit Schwerpunkt auf der Einbeziehung der Teilnehmer*innen. Dabei beobachten wir eine Verlagerung hin zu mehr Engagement und Eigeninitiative der Teilnehmer*innen. Ein Beispiel dafür war das Experiment eines Livestreams beim Humboldt Forum, bei dem die Teilnehmer*innen persönlich mit in der Antarktis stationierten Forscher*innen sprechen konnten. Diese Veranstaltung hat die Teilnehmer*innen auf bemerkenswerte Weise mobilisiert und begeistert. Den Teilnehmer*innen wurden nicht einfach nur Informationen oder ein vorgegebenes Skript präsentiert, sie hatten die Gestaltung des Gesprächs selbst in der Hand. Das Beispiel zeigt, wie eine Intervention Barrieren und Hierarchien abgebaut hat und bestimmte Formen des Gatekeeping reduziert. Da die Menschen die Möglichkeit haben, Informationen und Inhalte aktiv mitzugestalten, können hybride Veranstaltungen zu wirkungsvollen Instrumenten für den sozialen Wandel und die Umgestaltung werden. Kann dieses aktive Engagement die Zukunft nicht nur für den Einzelnen, sondern auch für die Gesellschaft als Ganzes prägen?