Aiwen Yin
sie/ihrKönnen Web3-Technologien sozial engagierter Kunst zu organisatorischer Nachhaltigkeit verhelfen?
Aiwen Yin ist Designerin, Theoretikerin, Pädagogin, Strategin und Projektentwicklerin. Mithilfe von Schriftstellerei, Systemdesign, institutioneller Praxis und dem Aufbau von Gemeinschaften untersucht sie die sozialen Auswirkungen weltweiter Kommunikationstechnologien. Sie setzt auf beziehungsorientiertes Design als Strategie zur Neugestaltung, Umgestaltung und Neukonzeption von Technologie und Gesellschaft. Yin machte einen Master of Fine Arts an der Designabteilung des Sandberg Instituut Amsterdam und einen Bachelor of Fine Arts in Visueller Kommunikation am Beijing Institute of Fashion Technology. Sie leitet den Studiengang Situated Design des Master Institute of Visual Cultures. Sie ist Gründerin von Stichting NextKin, das zukunftsfähige soziale Unterstützungssysteme erforscht und entwickelt, die auf langfristigen gegenseitigen Hilfsbeziehungen basieren. Im Jahr 2019 wurde Yin mit dem INFORM-Preis für konzeptionelles Gestalten ausgezeichnet.
Projekt
Mein Projekt befasst sich mit verschiedenen Fragen: Es geht unter anderem um die Herausforderungen, die sozial engagierte Kunstprojekte betreffen, wenn sie versuchen, zu einer selbsttragenden Struktur überzugehen. Darum, wie digital native Gemeinschaften das Web3 nutzen, um sich zu organisieren, und um die Vorteile und Grenzen der Nutzung des Web3 zur Unterstützung des Übergangs zu sozial engagierter Kunst. Viele künstlerische Projekte werden in der Anfangsphase von Kunstinstitutionen unterstützt. Diese übernehmen die Finanzierung, Organisation und Betreuung. Wenn diese Unterstützung ausläuft, fehlt diesen Projekten, vor allem jenen mit kollektivem Charakter, oft die konkrete Erfahrung, um zu einer nachhaltigen, selbstorganisierten Struktur überzugehen, die eine Fortsetzung der Arbeit ermöglicht. Gemeinsam mit dem Documenta Institute (Kassel, DE), dem Casco Art Institute (Utrecht, NL) und Framer Framed (Amsterdam, NL) werde ich die Möglichkeiten des Einsatzes von intelligenten Verträgen und dezentraler autonomer Organisation (DAO) als Übergangsinstrumenten untersuchen. Dadurch soll Gemeinschaftsprojekten und Künstlerkollektiven der Übergang zu einer selbsttragenden Struktur erleichtert werden.